Probleme bei der Impfterminvergabe
Zu Beginn des Jahres gab es endlich, zunächst nur für ältere und besonders gefährdete Menschen, die Möglichkeit, sich gegen das Coronavirus mittels einer Impfung schützen zu können. Viele Bürger wollten davon auch sogleich Gebrauch machen, stießen dann jedoch auf Hindernisse, die für einige schier unüberwindbar schienen. So wandte sich eine Bürgerin an den Bürgerbeauftragten, der es nach vielen vergeblichen Versuchen zunächst zwar gelungen war, online einen Impftermin zu ergattern. Dieser sollte jedoch in einem von ihrem Wohnort 140 km entfernt liegenden Ort stattfinden. So bat sie den Bürgerbeauftragten um Unterstützung dabei, für sie eine Impfmöglichkeit in ihrer Nähe zu finden.
Eine andere Bürgerin sah sich mit ihren 85 Jahren erst gar nicht in der Lage, online einen entsprechenden Termin vereinbaren zu können. Zum einen fehlten ihr schon der Internetanschluss und das entsprechende Zubehör, zum anderen hatte sie aber auch keine Angehörigen oder Bekannte, die ihr bei einer Terminvereinbarung hätten helfen können. So erging es vielen, die zwar willens, aber praktisch gar nicht in der Lage waren, an einer Online-Terminvergabe teilzunehmen. Wieder ein anderer Bürger wunderte sich, dass sein eigentlich vereinbarter Termin plötzlich wieder storniert wurde, ohne dass ihm eine Alternative angeboten worden war. Er sah sich nun erneut vor die Schwierigkeit gestellt, einen passenden Termin zu vereinbaren.
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Lösungsansatz und Ergebnis:
Als den Thüringer Bürgern und Bürgerinnen endlich die ersten Impfangebote gemacht werden konnten, gab es noch zahlreiche Startschwierigkeiten. So musste die Organisation der Stellen, die Impfungen anbieten konnten, erst anlaufen. Ausreichend Impfstoffe mussten an verschiedenen Orten bereitgestellt werden – oft wurden diese nicht wie erwartet geliefert – und auch die Impfterminvergabe stellte viele vor größere Herausforderungen. Auch aufgrund der sich immer noch in fortschreitender Entwicklung befindlichen Pandemielage und den damit einhergehenden erforderlichen gesetzlichen Neuerungen und wechselnden Regelungen fühlten sich viele Bürger und Bürgerinnen trotz weitreichender medialer Information häufig dennoch orientierungslos.
Der Bürgerbeauftragte konnte in diesen Fällen auf sehr vielfältige Art helfen. Mal konnte er Bürger und Bürgerinnen telefonisch durch das Impfvergabeverfahren lotsen, mal vermittelte er telefonische Kontaktdaten zur Vereinbarung eines Termins sowie Ansprechpartner in Institutionen, die sich bereiterklärt hatten, bei der Terminvergabe Hilfe anzubieten. Oft erläuterte er aber auch einfach nur die Hintergründe der Schwierigkeiten in einigen Bereichen, die von Betroffenen mitunter als „staatliches Versagen“ wahrgenommen wurden. So schaffte er es, Regelungen für die Betroffenen nachvollziehbarer zu machen und auch Verständnis für die auch für alle staatlichen Institutionen herausfordernde Situation zu erwirken.
Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, die wir beraten, behalten wir uns vor, bei den geschilderten Fällen auf Namen und Ortsangaben zu verzichten oder sie so abzuwandeln, dass eine Identifikation ausgeschlossen werden kann. Zur besseren Verständlichkeit verzichten wir auf eine exakte Darlegung der Rechtslage, sind aber gerne bereit, diese auf Nachfrage zu erläutern.